Erst verunsichert, dann Punkt erkämpft

DEG - Iserlohn 2:3 n.P.

DEG - Iserlohn 2:3 n.P.

Die DEG Metro Stars haben am Sonntagabend das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren. Nach einem unkonzentrierten ersten Drittel kämpfte sich das Team zurück und erzielte im letzten Moment noch den Ausgleich, um zumindest einen Punkt einzufahren.

Gähnende Stille herrschte lange Zeit im Rather ISS Dome beim Spiel der DEG Metro Stars gegen die Iserlohn Roosters. Die Sauerländer nutzten im ersten Spielabschnitt ihre ersten beiden Überzahlspiele, um mit 0:2 in Führung zu gehen. Michael Hackert und Michael Wolf sorgten mit ihren Treffern für weitere Tiefschläge beim in dieser Saison bereits stark verunsichert auftretenden Team aus Düsseldorf. Bezeichnend für die Situation der DEG übersah Torhüter Jean-Sebastian Aubin vier Minuten vor Ende des ersten Drittels eine angezeigte Strafzeit gegen Iserlohn und verließ sein Tor erst nach lautstarken Aufforderungen durch das Publikum. Als die Düsseldorfer anschließend dann doch endlich zu sechst auf dem Eis gegen fünf Iserlohner das Spiel aufbauen wollten, kamen die DEG-Spieler nicht aus der eigenen Verteidigungszone heraus. Mit entsprechend schlechter Laune gingen das Team und die 4564 Zuschauer daher in die erste Pause.

Im Laufe des zweiten Drittels konnten die Düsseldorfer die Unsicherheit mehr und mehr ablegen. Die Iserlohner hatten zwar auch noch wenige Torchancen, doch die DEG übernahm die Kontrolle und kam zu einigen guten Möglichkeiten, scheiterte aber zumeist an Roosters-Torhüter Sebastian Caron. In der 36. Minute traf dann endlich Patrick Reimer zum verdienten 1:2 Anschlußtreffer. Weitere Großchancen verhinderten neben Torhüter Caron die Iserlohner Verteidiger. Mit der Hoffnung den Schwung mit in den Schlussabschnitt nehmen zu können, ging es in die verdiente zweite Pause.

Das Schlussdrittel verlief allerdings zunächst verhalten. Erst in den letzten Minuten drehte die DEG noch einmal auf. Dies eröffnete den Sauerländern aber Räume für schnelle Konter. Nach einem Pfostenschuss der Roosters folgte kurze Zeit später eine weitere Großchance für Iserlohn. Den Puck sahen viele Zuschauer bereits im Tor und es ist bisher auch nicht aufgeklärt, ob die Scheibe vom Pfosten oder vom inneren Torgestänge zurück ins Spiel prallte. Da aber keine Proteste seitens der Iserlohner Spieler erfolgten, gehen wir mal davon aus, dass es sich um kein Tor gehandelt hat.

Die letzten zwei Minuten gehörten dann allein der DEG. Trotz lustloser Minimalgesänge des wenig motivierten Düsseldorfer Publikums biss die Mannschaft auf die Zähne und zeigte, dass sie den Ausgleich noch erzielen wollte. Mehrere Chancen erspielten sich die Düsseldorfer insbesondere nachdem Torhüter Aubin zugunsten eines sechsten Feldspielers das Eis verlassen hatte. Doch weiter stand mit Caron ein starker Torhüter im Iserlohner Kasten. Acht Sekunden vor Ende schien die Partie bereits verloren, als sich DEG-Verteidiger Andy Hedlund nach einem von Evan Kaufmann gewonnenen Bully die Scheibe schnappte und noch einmal aufs Tor schoß. Daniel Kreutzer bekam irgendwie seine Kelle dazwischen und fälschte die Scheibe vier Sekunden vor Ende unhaltbar ins Iserlohner Tor ab.

Mit einem hart erkämpften und verdienten Punkt ging die DEG schließlich in die Verlängerung. Unglücklicherweise blieben wieder einige Großchancen ungenutzt, so dass nach fünf Minuten Overtime das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste. Hier versagten dann aber die Nerven der DEG-Schützen Daniel Kreutzer, Adam Courchaine und Evan Kaufmann. Der einzige Treffer im Shootout erzielte Colton Fretter für die Roosters und sicherte den Sauerländern den Zusatzpunkt.

Die DEG kann sicherlich mit dem erkämpften Punkt zufrieden sein. Besonders nach dem ersten Drittel sah es nach einer klaren Niederlage aus, doch das Team stemmte sich gegen die Niederlage und wurde mit einem Punkt dafür belohnt. Und das trotz der ausbleibenden Unterstützung durch das Düsseldorfer Publikum. Am Freitag treffen die DEG Metro Stars in Mannheim auf die Adler (19:30 Uhr). Als krasser Außenseiter hat das Team dort nichts zu verlieren und wird hoffentlich mit mehr Selbstbewusstsein, als im heutigen ersten Drittel antreten.