DEG Meisterbezwinger und Derbysieger

Mit sechs Punkten inklusive einem Derbysieg aus drei Spielen gelang der DEG am langen Wochenende ein kleiner Befreiungsschlag. Dass es sich bei den Gegnern zudem um Meister, Vizemeister und Tabellenführer der DEL handelte, sorgte für viel Zufriedenheit im rot-gelben Fanlager. Zusätzlich sorgte eine PR-Aktion mit Team und Fans auf der Kniebrücke für weiteren Zusammenhalt, der in dieser Saison dringend notwendig sein wird.

Daniel Fischbuch und Alexander Preibisch DEG-BerlinDas vor etwa zwei Wochen, nach dem Punkterfolg gegen Schwenningen, erwähnte „Fünkchen rot-gelber Hoffnung“ ist am verlängerten Wochenende zu einer kleinen Flamme gewachsen. Bereits der 3:1-Erfolg im Heimspiel gegen den Deutschen Meister Eisbären Berlin sorgte für viel Begeisterung unter den rot-gelben Fans. Colin Longs Doppelpack im ersten Drittel und Alexander Preibischs Treffer im Schlussabschnitt ließen die 4.022 Zuschauer im ISS Dome jubeln und Publikumsliebling Bobby Goepfert erstmals in dieser Saison tanzen.

Mit den von ihren Verletzungen kurierten Manuel Strodel, Alexander Preibisch und vor allem Daniel Kreutzer lief die DEG Offensive wieder deutlich runder. Auch wenn das „Meisterteam“ von Ex-DEG-Trainer Jeff Tomlinson weit unter der eigenen Leistungsfähigkeit blieb, machte der Heimsieg Lust auf mehr, besonders nachdem das junge Team am Sonntag zuvor bereits die fünfte Niederlage beim 0:3 bei den Grizzly Adams Wolfsburg einstecken musste.

Ex-DEG-Spieler punkten in Düsseldorf

Schade, dass daraufhin am Freitag gegen die Thomas Sabo Ice Tigers nur 3.616 Zuschauer den Weg in den ISS Dome fanden. Gegen den Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga gab es allerdings für die DEG auch nichts zu holen. Auch wenn die Rot-Gelben 30 Minuten lang gut mithielten, wurden sie schließlich von den Nürnbergern um Patrick Reimer mit überrannt.

Einzig Colin Long traf zum zwischenzeitlichen 1:2, bevor die Ice Tigers am Ende deutlich mit 1:5 gewannen. Die Ex-DEG-Akteure Patrick Reimer (2 Tore, eine Vorlage), Connor James (ein Unterzahltor), Evan Kaufmann, Ryan Caldwell und Marco Nowak (je eine Vorlage) trugen maßgeblich dazu bei.

Duesseldorfer EG - Thomas Sabo Ice Tigers

DEG gewinnt 200. Rheinisches Derby

So hofften die Düsseldorfer Fans beim 200. Rheinischen Derby am Samstag in Köln zumindest nicht komplett aus der Halle geschossen zu werden. Torhüter Stefan Ridderwall bekam nach seinen verkorksten ersten beiden DEL-Spielen eine neue Chance und zeigte eine überragende Leistung mit 41 gehaltenen Schüssen der Haie. Auch Andrew Hotham, der seine Sperre aus dem ersten Saisonspiel endlich abgesessen hatte, durfte wieder mitwirken und wusste zu überzeugen.

Die je ersten beiden Saisontore von Andreas Martinsen und Ken Andre Olimb sowie drei Vorlagen von Daniel Kreutzer ließen die 15.000 Kölner Zuschauer dumm aus der Wäsche gucken, denn mit einer 2:4-Niederlage im 200. Derby hatte wohl in der Domstadt keiner gerechnet.

Manuel Strodel bei der DEG Aktion auf der Kniebrücke

Die Erfolge des langen Wochenendes beruhigten eine große Zahl der rot-gelben Fangemeinschaft. Doch sollte der Genuß des Siegs über den Meister und süße Geschmack des Derbysiegs bei den Haien nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in dieser Saison dennoch deutlich schwerer wird, als in der vergangenen Saison. Motivationshilfe für das nächste Derby gibt es zumindest jetzt schon, dank der Aussage von Haie-Spieler Marcel Ohmann (wer?):

„Die stehen zu Recht da unten in der Tabelle, weil sie spielerisch limitiert sind und nur kämpfen und sich hinten reinstellen können“

Trainer Brittig legt Etatzahlen offen

Während der Niederlage gegen Nürnberg am Freitag, rollten einige Anhänger ein Transparent mit der Aufschrift „Ein Sieg ändert nicht alles – sportliche Leitung hinterfragen“ aus und sahen sich anschließend herber Kritik aus den eigenen Reihen ausgesetzt. Auch auf dieser Seite wurde das Konzept der sportlichen Leitung bereits hinterfragt. Trainer Christian Brittig holte daraufhin in der vergangenen Woche zum Rundumschlag aus. Aus der NRZ:

Nach Kritiken von Fans in diversen Internet-Foren, so Brittig, sei es an der Zeit, einiges klarzustellen. „Wir müssen uns mittlerweile Fragen gefallen lassen, ob wir zu blöd sind, mit unserem Etat eine vernünftige Mannschaft zusammenzustellen. Viele Spieler verdienen in ihrem ersten Jahr so gut wie nichts bei uns und reißen sich trotzdem den Arsch auf. Darüber spricht niemand!“

Fraglich in welchen „diversen Internetforen“ Christian Brittig unterwegs ist, allerdings war uns bisher kaum fehlende Wertschätzung für die Einsatzbereitschaft der Mannschaft aufgefallen. Teil der Kritik an der sportlichen Leitung war allerdings häufig die Kaderplanung mit dem vorhandenen Etat.  Dafür legte der DEG-Trainer nun erstmals offen, dass der Spieleretat mit rund zwei Millionen Euro im Vergleich zur Vorsaison noch einmal um 100.000 Euro reduziert wurde, womit die DEG deutlich schwächer aufgestellt ist, als alle anderen DEL-Teams.

Christian Brittig DEG Coach

Da bleibt lediglich die Frage, wieso die sportliche Leitung dies nicht von Beginn an deutlicher kommuniziert hat. Wäre dies bereits vor Saisonbeginn veröffentlicht worden, wäre manch kritische Stimme, inklusive Etatvergleichen mit anderen DEL-Teams, sicher wohlwollender ausgefallen. Von Anhebungen des Etats war die Rede, eine Reduzierung konnte man vermuten, wurde aber nie bestätigt. Eine weitere Möglichkeit zur Aussprache zwischen Trainer und Fans gibt es jedenfalls am morgigen Mittwoch um 19:30 Uhr beim Fan-Talk im Stahlwerk.

Rot-Gelber-Zusammenhalt auf Rheinkniebrücke

Dass die Düsseldorfer EG mit den vorhandenen Mitteln für Aufsehen sorgen kann, hat sie an diesem Wochenende jedenfalls bewiesen. Neben den nicht erwarteten Erfolgen gegen Meister und Vizemeister, sorgten Team und Verantwortliche der DEG gemeinsam mit den Fans auf der Rheinkniebrücke für ein beachtliches Bild, das mit einer Drohnenkamera festgehalten wurde. Weitere Informationen zur Verwendung der Aufnahmen folgen bald.

Zudem lud die DEG am gestrigen Montag rund 6.000 Erstsemester-Studenten der Heinrich-Heine-Universität mit Freikarten zum Heimspiel gegen Hamburg (22.10., 19:30 Uhr) bzw. Mannheim (29.10., 19:30 Uhr) ein, wodurch die beiden Dienstagsspiele gut besucht werden dürften. Zunächst geht es für die DEG allerdings am Freitag (19:30 Uhr) in Straubing weiter, bevor am Sonntag die Iserlohn Roosters zu Gast im ISS Dome (Spielbeginn: 16:30 Uhr) sein werden.