DEG-Kraftakt nicht belohnt

Mit einer stark dezimierten Mannschaft lieferte die Düsseldorfer EG am Freitagabend einen echten Kraftakt bei den Straubing Tigers ab. Am Ende ließen jedoch die Kräfte nach. Der 7:4-Sieg der Niederbayern war die fünfte Niederlage in den letzten sechs Spielen für die DEG. Am Sonntag gastiert der Spitzenreiter aus Mannheim.

Vor 4665 Zuschauern Straubinger Eisstadion am Pulverturm entwickelte sich schnell ein intensives Spiel beider Mannschaften. Insgesamt schafften es beide Teams im ersten Drittel 29 mal auf das gegnerische Tor zu schießen. Die Tigers schafften es allerdings zuerst den Puck im Düsseldorfer Tor unterzubringen. Laurent Meunier nutzte nach neuneinhalb Minuten ein Zuspiel von Carsen Germyn zum 1:0. Die DEG erhielt kurz darauf ihr erstes Überzahlspiel. Eigentlich in den letzten Spielen eher eine Baustelle für das Team von Jeff Tomlinson dauerte das eigene Powerplay diesmal nur 39 Sekunden. Connor James fälschte einen Schuss von Jason Holland zum 1:1 Ausgleich unhaltbar ins Tigers-Tor ab.

Auch das zweite Drittel begann schwungvoll mit Möglichkeiten für beide Teams. Die Tigers  hatten dabei bis zur 25. Minute einige gute Chancen in Führung zu gehen. Doch wie es manchmal im Sport so ist, traf die DEG schließlich. Lynn Loyns wurde im Torraum der Gastgeber behindert, ohne sich aus der Lage befreien zu können. Jeff Ulmer brachte die Scheibe einfach mal in Richtung Tor und durch das Chaos im Torraum stand es plötzlich 1:2. Schiedsrichter Georg Jablukov entschied nach Video-Überprüfung auf Tor. Vier Minuten später gelang den Tigers dann doch der Torerfolg. Dustin Whitecotton nutzte das zweite Überzahlspiel der Gastgeber zum 2:2 Ausgleich. Bobby Goepfert, der im zweiten Drittel überragend hielt, konnte beim Gegentor nichts mehr retten.

Schauspieleinlage von Barry Brust

Kurz darauf folgte dann der Auftritt von Torwart-Rüpel Barry Brust. Nachdem er in dieser Saison bereits 95 Strafminuten kassiert hatte – darunter unter anderem eine Spieldauerdisziplinarstrafe beim Gastspiel im ISS Dome -, wollte er scheinbar auch heute nicht ohne große Strafe vom Eis gehen. Zunächst versuchte er durch theatralische Schauspielerei eine Strafzeit zu provozieren, als Schiedsrichter Jablukov darauf nicht hereinfallen wollte, beschwerte sich der Kanadier scheinbar so schroff bei Jablukov, dass dieser nicht an einer zehnminütigen Disziplinarstrafe vorbeikam.

Die aufgeheizte Stimmung im Stadion konnten die Gastgeber im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts nicht für sich nutzen. Trotz zweimaliger Unterzahl hielt die DEG das Unentschieden auch in den ersten Minuten des Schlussdrittels. Nach der Pause beruhigten sich die hitzigen Gemüter auch zunächst. Bis in die 47. Minute. Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Matt Hussey brachte die Gastgeber erneut in Führung. Doch nur zehn Sekunden später traf Patrick Reimer zum 3:3 Ausgleich.  Weitere zwei Minuten später trafen die Tigers dann erneut in Überzahl. Dachten zumindest viele Straubinger. Schiedsrichter Jablukov nutzte erneut den Videobeweis und erkannte, dass die Scheibe nicht im Düsseldorfer Tor gewesen war. Doch die Tigers drängten auf die Führung. Weiterhin in Überzahl traf Karl Stewart in der 50. Minute für Straubing . 19 Sekunden später dann der Todesstoß für die DEG. Die Verteidigung  brachte die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel und Daniel Sparre erhöhte eiskalt auf 5:3.

DEG verletzungsgeschwächt

Die Gastgeber nutzten nun die freigiebige Strafenverteilung seitens Jablukov. Das Überzahlspiel nach einer fragwürdigen Strafzeit gegen Connor James schloss Carsen Germyn erfolgreich zum 6:3 in der 53. Minute ab. Doch die DEG gab sich noch nicht auf. Jeff Ulmer verkürzte fünf Minuten vor dem Ende auf 6:4. Trainer Tomlinson nahm 90 Sekunden vor Schluss noch einmal eine Auszeit und brachte für Bobby Goepfert einen sechsten Feldspieler. Doch Straubing setzte den Schlusspunkt und traf in Person von Laurent Meunier zum 7:4 Endstand.

Die DEG heute mit zu vielen Strafzeiten, allerdings auch mit einem echten Kraftakt. Nachdem Verteidiger Derek Dinger seit letzter Woche verletzt fehlt und auch Simon Danner aus privaten Gründen nicht mit nach Straubing fuhr, fielen zudem im ersten Drittel Andy Hedlund und später Marian Bazany verletzt aus. Am Sonntag kommt Spitzenreiter Mannheim in den ISS Dome (Spielbeginn: 16:30 Uhr). Simon Danner wird dann wieder mit von der Partie sein. Wie es mit Andy Hedlund und Marian Bazany aussieht, ist noch nicht bekannt.