Ein Punkt gegen den Tabellenführer

Knapp zwei Minuten fehlten der Düsseldorfer EG am Sonntagabend zum Sieg gegen die Adler Mannheim. Stattdessen zeigten clevere Mannheimer den Grund für ihre Tabellenführung und gingen mit 3:4 nach Verlängerung als Sieger vom Eis.

Bild: Christian Hansen

Spiele gegen Mannheim versprechen in dieser Saison viele Tore, nach der 6:8-Niederlage in Mannheim und dem 5:4-Sieg im ersten Heimspiel machten sich die 6021 Zuschauer im Düsseldorfer ISS Dome begründete Hoffnungen, auch heute wieder eine torreiche Partie zu sehen. Die DEG, mit zuletzt zweimal sieben Gegentreffern, wollte dies heute durch die Aufstellung von Jean-Sebastién Aubin verhindern. Auf der Gegenseite hatte Fred Brathwaite drei Spiele in Folge keinen Gegentreffer kassiert.

Nach sieben Spielminuten sollte die Serie des Mannheimer Torhüters aber reißen. Patrick Reimer spielte kurz vor Ablauf des ersten Powerplays der DEG Ben Gordon frei, der aus dem Getümmel vor Brathwaite zum 1:0 einschieben konnte. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts hatte Jeff Ulmer das zweite Tor auf der Kelle, scheiterte aber am Mannheimer Goalie.

Im Mittelabschnitt zeigten die Gäste aus Mannheim, warum sie Tabellenführer der Deutschen Eishockey Liga sind. Die DEG machte das Spiel und drängte auf das 2:0, doch die Tore fielen auf der anderen Seite. Zunächst erzielte Ken Magowan in der 29. Spielminute das 1:1, bevor Yanick Lehoux in der 35. Minute die Adler erstmals in Führung brachte. Ein Glück, dass Evan Kaufmann mit etwas Glück 16 Sekunden vor der zweiten Pause die DEG wieder in die Spur bringen konnte. Hinter dem Mannheimer Gehäuse stehend schoss der Amerikaner Torhüter Brathwaites Bein an, von wo aus die Scheibe ins Tor trudelte.

Für das Schlussdrittel hatten DEG-Trainer Jeff Tomlinson und Adler-Coach Harold Kreis scheinbar Fehlervermeidung als Marschroute ausgegeben. Chancen blieben zunächst Mangelware. In der 50. Minute traf Adler-Stürmer Christoph Ullmann die Latte am Düsseldorfer Tor. Im Gegenzug bediente Ben Gordon den mitgelaufenen Connor James, der die DEG mit 3:2 in Führung brachte. Mannheim verkraftete den Treffer nur schwer. Frustriert attackierte Shawn Belle den am Boden liegenden Daniel Kreutzer mit zwei Schlittschuhtritten. Schiedsrichter Alfred Hascher, der bereits vergangene Woche beim Spiel in Hamburg ein Foul mit Verletzungsfolge gegen Derek Dinger nicht ahndete, übersah die Tritte scheinbar und schickte Kreutzer und Belle für jeweils zwei Minuten vom Eis, statt den Mannheimer mit einem Spielverweis zu bestrafen.

Adler gewinnen in Verlängerung

Mannheim fand aber noch einmal zurück ins Spiel. Knapp drei Minuten vor Ende rettete erneut der Pfosten für die DEG. Wenige Sekunden danach folgte der große Auftritt von Yannic Seidenberg, der die Düsseldorfer Verteidigung gekonnt ausspielte und Christoph Ullmann den 3:3-Ausgleichstreffer auflegte.

Mit einem Punkt für beide Teams ging es in die Verlängerung. Nach 14 Sekunden ließ sich DEG-Verteidiger Marian Bazany zu einem Foul gegen Nicolai Goc hinreißen, der verletzt zu Boden sank. Immerhin gab Schiedsrichter Hascher hierfür keine Spieldauerdisziplinarstrafe und schickte Bazany lediglich für zwei Minuten vom Eis. Die musste der Routinier allerdings gar nicht komplett absitzen. Nur 31 Sekunden brauchten die Adler, um das Überzahlspiel mit dem zweiten Treffer von Lehoux zum 3:4 Endstand abzuschließen.

Kurz vor Weihnachten geht es am Freitag für die DEG in Iserlohn (Spielbeginn: 19:30 Uhr) weiter. Die zuletzt heimschwachen Roosters wollen ihre Fans mit Sicherheit mit einem Sieg gegen die DEG beschwichtigen und werden hochmotiviert auftreten.  Ob die verletzten Verteidiger Derek Dinger und Andy Hedlund dann wieder mit dabei sind, steht noch nicht fest. Am zweiten Weihnachtstag steigt dann im ISS Dome das rheinische Derby. Für die Partie gegen die Kölner Haie (Spielbeginn: 16:30 Uhr) sind noch ein paar wenige Karten zu haben.