Wieder eine gut gefüllte Halle und wieder blieb der Sieg aus. Die DEG Metro Stars unterlagen am gestrigen Freitagabend den Krefeld Pinguinen im Straßenbahn-Derby mit 3:4 nach Penaltyschiessen. Die DEG scheiterte dabei vor allem an sich selbst.

Foto: Kai Moldenhauer
Gleich zu Spielbeginn staunten die 7609 Zuschauer nicht schlecht. Waren beim Aufwärmen noch beide DEG-Torhüter dabei, so kam zum ersten Bully lediglich Jean-Sebastién Aubin auf das Eis im ISS Dome. Bobby Goepfert litt an einer Magen-Darm-Infektion und musste sich kurz vor Spielbeginn übergeben. Nach knapp vier Spielminuten nahm der Amerikaner dann auch sichtlich angeschlagen mit einem Handtuch um die Schultern gebunden auf der Bank der Heimmannschaft Platz. Gerade rechtzeitig um das 1:0 durch Andy Roach bewundern zu können. Als in der 13. Minute Andy Hedlund mit einem strammen Schuss auf 2:0 erhöhte, dachten einige schon, dass es heute eine leichte Partie werden würde. Aber der KEV antwortete zügig. Sinan Akdag brachte die Scheibe 80 Sekunden nach dem 2:0 vor das Düsseldorfer Tor, Patrick Hager fälschte unhaltbar für Aubin ab.
Danach verlor die DEG mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel. Die Gäste aus Krefeld hatten nun weitaus mehr Chancen. Nach 42 Sekunden im zweiten Spielabschnitt konnte Boris Blank nach einer tollen Einzelleistung von Daniel Pietta zum 2:2-Ausgleich einnetzen. Besonders bitter beim Krefelder Ausgleich: DEG Verteidiger Jason Holland hatte gerade zum Schuss auf das KEV-Gehäuse angesetzt, als sein Schläger brach. Daniel Pietta kam erst so an die Scheibe, Holland versuchte noch ohne Schläger Pietta am Angriff zu hindern, aber wurde dabei von seinen Teamkollegen ungenügend unterstützt. Im weiteren Verlauf des Mittelabschnitts kam die DEG zu zwei Überzahlspielen. Wie aber schon im ersten Drittel lief das Powerplay heute gar nicht gut.
Loyns trifft gegen Ex-Team
DEG-Neuzugang Lynn Loyns hatte vor dem Spiel angekündigt, dass es gegen sein altes Team ein ganz besonderes Spiel sei. Dies zeigte er dann auch in der 37. Minute, als er sich gegen KEV-Verteidigung und Torhüter Scott Langkow durchsetzen konnte und die Scheibe ins Tor kämpfte. 3:2!
Doch auch die erneute Führung weckte die DEG-Spieler heute nicht genug auf. Insgesamt schienen einige DEG-Akteure heute nicht motiviert genug. Die Gäste wirkten viel energischer in den Zweikämpfen und zeigten mehr Willen das Spiel zu gewinnen. Nachdem sich die Pinguine zu Beginn des Schlussabschnitts im Düsseldorfer Drittel festsetzen konnten, erzielte Daniel Pietta mit einer Direktabnahme den 3:3-Ausgleich. Das Team von Jeff Tomlinson blieb auch danach zu passiv. Jean-Sebastién Aubin, der heute eine recht gute Partie bot, und das Krefelder Unvermögen verhinderten den KEV-Sieg in der regulären Spielzeit.
Nachdem die DEG in der Verlängerung eine Unterzahl überstanden hatte und es Chancen auf beiden Seiten zum Sieg gab, musste das Penaltyschiessen die Entscheidung bringen. Daniel Kreutzer legte vor und scheiterte am Pfosten. Schiedsrichter Georg Jablukov musste den Videobeweis zur Kontrolle bemühen, entschied aber auf „kein Tor“. Francois Méthot machte es für die Gäste auf der Gegenseite besser und ließ Aubin keine Chance. Andy Roach für die DEG scheiterte an Langkow, Verwey vergab auf Seiten des KEV. Tyler Beechey musste nun treffen, um die DEG im Spiel zu halten. Aber auch er scheiterte an KEV-Torhüter Scott Langkow.
Der KEV hat das heutige Spiel verdient gewonnen. Der in einem Derby notwendige Drang zum Sieg war auf Seite der Schwarz-Gelben einfach größer als bei der DEG. Am morgigen Sonntag haben die Metro Stars spielfrei und nutzen die etwas längere Pause bis zum Heimspiel am kommenden Freitag gegen den EHC München (Spielbeginn: 19:30 Uhr) hoffentlich, um ihre Motivation wieder zu finden.