DEG vergeigt das Derby

Nach dem ersten Drittel war die Düsseldorfer EG am Montagabend im 193. Rheinischen Derby gegen die Kölner Haie noch auf der Siegerstraße. Doch statt das Spiel frühzeitig zu entscheiden, drehten die Haie die Partie und erzielten kurz vor Schluss den 3:4-Siegtreffer.

Haie kämpfen DEG nieder (Foto: Kevin Uertz)

Haie kämpfen DEG nieder (Foto: Kevin Uertz)

Die Spieler der Düsseldorfer EG machten vor 10.002 Zuschauern  im gut gefüllten ISS Dome von Beginn an den Eindruck, dass sie sich für heute viel vorgenommen hatten. So ließen sie den Gästen aus der Domstadt nur sehr wenige Möglichkeiten im ersten Spielabschnitt. Für die Haie kam erschwerend hinzu, dass sie viel zu undiszipliniert auftraten. Die erste Strafzeit hatten die Kölner gerade überstanden, da musste Haie-Goalie Danny aus den Birken zum ersten Mal hinter sich greifen. Jeff Ulmer brachte sein Team nach knapp fünf Minuten mit 1:0 in Führung. Weitere Unterzahlspiele für die Haie folgten, allerdings ohne Torerfolg für die Gastgeber.

Stattdessen nutzte Charlie Stephens einen Stockfehler von Andy Hedlund bei eigener Überzahl, um in der 14. Minute den Ausgleich zu erzielen. Dabei rutschte Stephens unglücklich in DEG-Torhüter Jean-Sébastien Aubin. Der Düsseldorfer Schlussmann musste daraufhin behandelt werden, was für viel Unruhe auf den Rängen sorgte. Immerhin saß auf der Ersatzbank mit Felix Bick nur die dritte Wahl, da Bobby Goepfert nach seiner Matchstrafe aus dem Iserlohn Spiel am Freitag gesperrt zum Zuschauen verdammt war.

Nur eine Minute später saßen mit Jason Jaspers und Brett Breitkreuz zwei Kölner auf der Strafbank. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis funktionierte dann auch das DEG-Powerplay. Andy Hedlund bügelte seinen Fehler vom Ausgleichtreffer durch seinen Schuss zum 2:1 also direkt wieder aus. Als Derek Dinger in der 19. Minute auf 3:1 erhöhte, drehten bei Charlie Stephens die Sicherungen durch. Mit einem Stockstick streckte er einen Düsseldorfer Spieler nieder und kassierte korrekterweise eine Spieldauerdisziplinarstrafe.

Doch das schwache Düsseldorfer Überzahlspiel konnte auch das fünfminütige Powerplay nicht erfolgreich abschließen. Die Haie kamen besser ins zweite Drittel, auch wenn weiterhin viele unnötige Fehler gemacht wurden. Diego Hofland hatte die 4:1 Vorentscheidung auf dem Schläger, traf die Scheibe aber nicht richtig. Die DEG nutzte die Fehler der Haie nicht aus, was sich noch rächen sollte. In der 32. Minute traf Jonathan D’Aversa zum 3:2 Anschlusstreffer für die Haie. Nach knapp drei Minuten im Schlussdrittel nutzte Alexander Weiß das zweite Überzahlspiel für die Gäste zum 3:3 Ausgleich.

Spätestens nach dem Ausgleich hätte die DEG aufwachen müssen, doch wer so viele Chancen auslässt, wie die DEG, der braucht sich nicht zu wundern, wenn am Ende kein Sieg herausspringt. Die Kölner gaben sich am heutigen Abend nie auf und wurden dafür eine Minute vor der Schlusssirene belohnt. John Tripp ließ die mitgereisten Haie-Fans jubeln und im ISS Dome herrschte noch mehr Stille, als schon in den vergangenen 59 Minuten.

Den Düsseldorfer Spielern ist nach der 3:4 Derbyniederlage hoffentlich klar, dass es nicht reicht, nur ein Drittel Eishockey zu spielen. Trainer Jeff Tomlinson wird dies sicherlich mehr als einmal ansprechen. Die Baustelle Powerplayschwäche ist weiterhin vorhanden und muss dringend abgestellt werden, wenn man erfolgreiches Eishockey spielen möchte. Vor Neujahr stehen noch zwei Spiele für die DEG auf dem Plan. Am Mittwoch gastieren die Rheinländer bei den Eisbären Berlin (Spielbeginn: 19:30 Uhr). Zum Jahresabschluss kommt der Tabellenletzte, die Nürnberg Ice Tigers, am Freitag in den ISS Dome (Spielbeginn: 19:30 Uhr).

Foto: Kevin Uertz [ K-U ] Photography