Sieg, Sieg, Sieg, Sieg für die Düsseldorfer EG. Weder die Hamburg Freezers, noch der ERC Ingolstadt konnten die Siegesserie der DEG im Jahr 2013 stoppen. Das Team bereitete Manager Walter Köberle mit dem vierten Sieg in Serie „das schönste Geschenk“ zu seinem Ehrentag.

Foto: Kevin Uertz
Gefeiert von den 3.866 Zuschauern im ISS Dome betrat Walter Köberle nach dem Spiel sichtlich berührt die Eisfläche und bedankte sich anschließend für den schönen Tag sowie die vergangenen 41 Jahre, die er in Düsseldorf verbracht hat. Passend zur 13. Januar, Köberles Geburtstag, sowie dem Jahr 2013 verewigt die Düsseldorfer EG vor der Partie gegen den ERC Ingolstadt die Trikotnummer 13 des 64-jährigen. Gemeinsam mit Chris Valentines Nummer 10 und Peter-John Lees 12 wird die 13 nun neben den acht Meisterfahnen unter dem Hallendach des Domes einen Platz finden.
Nachdem die DEG am Freitag mit dem 2:1 über die Hamburg Freezers bereits den dritten Sieg in Folge feiern konnte, sollte zu Köberles Geburtstag die Erfolgsserie ausgebaut werden. Die Weichen dafür stellte bereits nach 106 Sekunden Diego Hofland, als er freistehend Ingolstadts Torhüter Markus Janka überwand. Eine doppelte Überzahl ließen die Rot-Gelben in der Folgezeit ungenutzt, was sich in der 10. Minute durch den Ausgleich von Björn Barta rächen sollte.
Zurückgekehrtes Selbstvertrauen
Doch die Düsseldorfer EG strotzt derzeit vor Selbstvertrauen und so verwunderte es nicht, dass ausgerechnet der am Freitag erstmals aufgelaufene Ex-Co-Trainer Colin Long zu Beginn des Mittelabschnitts die erneute Führung erzielen konnte. Nur 92 Sekunden später erhöhte Justin Bostrom auf 3:1, bevor Calle Ridderwall in der 39. Minute den 4:2-Pausenstand in Überzahl besorgte. Patrick Hager hatte zwischenzeitlich ebenfalls in Überzahl für die Gäste den Anschlusstreffer erzielt.
Das der vierte Sieg am Stück im letzten Drittel nicht mehr in Gefahr geriet, war spätestens nach zwei frühen Treffern durch Thomas Gödtel in Überzahl und Justin Bostrom klar. So blieb der Rest der Partie zum Feiern des Teams und Walter Köberle. Wie schon am Freitag gegen die Hamburg Freezers ließ die DEG erneut mehr Schüsse des Gegners zu, als sie selbst auf das gegnerische Tor abfeuerte. Doch neben dem vor allem am Freitag überragend haltenden Bobby Goepfert, tritt die Verteidigung derzeit äußerst solide auf. Der durch Verletzungen gezwungenermaßen in die Verteidigung gerückte Henry Martens verrichtete dabei seine Arbeit ebenso gut, wie der nach seiner Knieverletzung zuletzt schwache Drew Paris.
Turnbull sichert Sieg gegen Hamburg
Insgesamt merkt man der Düsseldorfer Mannschaft das zurückgewonnene Selbstvertrauen an. Das Team agiert viel selbstbewusster an der Scheibe und in den Zweikämpfen, als in den Horror-Monaten November und Dezember. Zudem ist das Scheibenglück zurückgekehrt, so dass auch manch Puck, der in den letzten Monaten das Tor verfehlte, heute die nötigen Zentimeter in Richtung Tor macht. Deutlich zu sehen war dies beispielsweise beim zwischenzeitlichen 1:1 am Freitag von Travis Turnbull, als er die Scheibe über den am Boden liegenden Dimitri Kotschnew im Hamburger Tor unterbrachte.

Der zuvor als Co-Trainer angestellte Colin Long brachte an diesem Wochenende ebenfalls prächtig ein. Bereite er am Freitag noch den Turnbulls zweiten Treffer, und damit den Siegtreffer, vor, folgte heute sein erstes DEL-Tor. Dennoch merkt man ihm die fehlende Spielpraxis nach rund 15 Monaten an. Er selbst schätzt seine aktuelle Leistungsfähigkeit „auf etwa 75%“ ein. Dies merkt man vor allem in Zweikämpfen, wo er bisher sehr zögerlich agierte. Seine Übersicht und Stocktechnik wirken sich allerdings schon jetzt positiv aus, so dass es im Düsseldorfer Team nun ein Rotationsprinzip geben wird. Long belegt die elfte Ausländerlizenz. Gleichzeitig spielberechtigt sind jeweils nur neun. Dadurch wird vorerst jeweils ein ausländischer Spieler auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Am Freitag traf es Marc Zanetti, heute den nach drei Disziplinarstrafen gesperrten Ashton Rome. Der langzeitverletzte Michael Catenacci belegt die letzte Lizenz.
Pre-Play-Offs wieder in Sichtweite
In der Tabelle wirkt sich die Siegesserie bisher nicht positiv aus, insbesondere da die direkten Tabellennachbarn aus Wolfsburg derzeit auch recht erfolgreich punkten. So beträgt der Abstand auf den vorletzten Platz weiterhin sieben Punkte für die DEG. Doch schrumpfte der Rückstand auf Pre-Playoff-Platz 10 in den vergangenen beiden Wochen auf „nur noch“ 13 Punkte. Wer weiß, zu was die Mannschaft noch im Stande ist. Vielleicht folgt schon am kommenden Freitag im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin (Beginn 19:30 Uhr) die nächste Überraschung. Immerhin wurden die Hauptstädter in dieser Saison schon einmal zuhause bezwungen.