Die Düsseldorfer EG kassierte am Freitagabend bei den Grizzly Adams Wolfsburg eine bittere Niederlage. Dabei konnten die DEG-Verantwortlichen im Laufe des Tages mit positiven Meldungen für kurzzeitige Aufbruchsstimmung sorgen. Leider konnte das Team diese nicht sportlich unterstützen und ging in der Autostadt mit 7:1 unter.
Der für Abergläubige als Unglückstag deklarierte Freitag, der 13., entwickelte sich für die DEG vor Beginn des Gastspiels in Wolfsburg zu einem guten Tag. Die Stadt Düsseldorf hatte am Nachmittag bekannt gegeben, dass sie der DEG mit einem Sondersponsoring unter die Arme greifen werde, allerdings nur wenn die DEG gewisse Auflagen erfüllt. „Die Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf stellt in Abstimmung mit den Fraktionen im Rat in Aussicht, der DEG für die Saison 2012/2013 ein einmaliges Sondersponsoring in Höhe von 450.000 Euro zu gewähren. Diese Zahlung wird an die Auflage geknüpft, dass die DEG spätestens bis zum 1. Mai 2012 ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept zur Zukunftssicherung des Vereins vorlegt. Das Geld wird erst dann ausgezahlt, wenn das Konzept vorliegt“, hieß es in einer Pressemitteilung. DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp bedankte sich umgehend: „Wir danken für diese wichtige Unterstützung und werden die genannten Bedingungen erfüllen.“
Kurz nach Bekanntwerden des Sondersponsorings erklärte die Düsseldorfer EG zudem, dass die Zusammenarbeit mit den Toten Hosen konkrete werde. Genaueres soll am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt gegeben werden.
Rund um das Eis gab es ebenfalls Grund zur Freude. DEG-Urgestein Walter Köberle feierte heute seinen 63. Geburtstag. Stürmer Lynn Loyns lief zu seinem 200. DEL-Spiel auf. Auf dem Eis ließen sich die Düsseldorfer Spieler allerdings nichts von Freudetrunkenheit anmerken. Konzentriert starteten beide Teams vor 2282 Zuschauer in die Partie. Dennoch ergaben sich auf beiden Seiten einige gute Möglichkeiten. Das erste Tor ließ allerdings bis zur 16. Spielminute auf sich warten. Die DEG befand sich zu diesem Zeitpunkt zum zweiten Mal in Unterzahl. Wolfsburg-Stürmer Norm Milley setzte sich mit einer schönen Einzelleistung gegen Verteidigung und Torhüter Bobby Goepfert durch und brachte die Gastgeber mit 1:0 in Führung. Kurz nach dem Rückstand war es Jeff Ulmer, der für die DEG lediglich den Pfosten traf. Der schnelle Ausgleich wäre ein wichtiges Zeichen gewesen.
Auch im Mittelabschnitt schraubten beide Teams das Tempo nicht herunter. Doch statt der DEG waren wieder die Gastgeber erfolgreich. Mit einem Doppelschlag in der 27. und 28. Minute erhöhten Christoph Höhenleitner und John Laliberte die Wolfsburger Führung innerhalb von 55 Sekunden auf 3:0. DEG-Coach Jeff Tomlinson reagierte und wechselte Goalie Bobby Goepfert aus. Mit der Einwechslung von Jean-Sébastien Aubin sollte der Weckruf an das Team personifiziert werden. Das gelang zunächst auch. Die DEG feuerte aus allen Lagen, scheiterte aber regelmäßig an Wolfsburgs Torhüter Daniar Dshunussow. Hinzu kamen erneut Fehler in der Defensive. Andy Hedlund ebnete in der 35. Minute mit einem schweren Fehler den Weg zum 4:0 durch Patrick Pohl. Weitere 57 Sekunden später versenkte Kai Hospelt zum 5:0. Tomlinson tauschte nun Aubin wieder gegen Goepfert, obwohl der Kanadier bei beiden Gegentreffern von seiner Verteidigung völlig allein gelassen wurde.
So ging es im Schlussdrittel lediglich um Schadensbegrenzung. Die hielt auch immerhin knapp neun Minuten an, bis David Laliberté in Überzahl das 6:0 markierte. Mit dem dritten Doppelschlag erhöhte Andre Huebscher nur 46 Sekunden nach Lalibertés Tor auf 7:0. Ausgerechnet Simon Danner, der in der kommenden Saison wohl für die Wolfsburger in der DEL stürmen wird, konnte fünf Minuten vor Schluss das 7:1 erzielen und damit immerhin den siebten Shutout der Saison von Dschunussow verhindern. Jeff Ulmer verzeichnete mit der Vorlage zum Ehrentreffer seinen 250. Scorer-Punkt in der DEL.
Es bleibt zu hoffen, dass die Aufbruchstimmung in den kommenden Spielen auch auf das Eis gebracht wird. Am Sonntag gastieren die Straubing Tigers im Düsseldorfer ISS Dome (Spielbeginn: 16:30 Uhr). Die Tigers fegten am Abend die Ingolstadt Panther mit 6:2 vom Eis.