Ab dem 01. Mai 2012 ist der Name „DEG Metro Stars“ Geschichte und in Düsseldorf geht wieder die „Düsseldorfer EG“ auf Punktejagd. Der Verbleib in der Deutschen Eishockey Liga ist nach Aussagen des DEG-Stammvereins durch einen breitaufgestellten Sponsorenpool langfristig gesichert. Dennoch verlief die Ankündigung nicht reibungslos. Rücktritte in der Chefetage der DEG Eishockey GmbH waren die Folge der überraschenden Investorennachricht.
Am gestrigen Mittwoch überschlugen sich die Medien mit Meldungen über die DEG Metro Stars. Aufsichtsratvorsitzender Joachim Suhr trat von seinem Posten zurück, ebenso wie der stellvertretende Vorsitzende Ben Zamek . Ebenso kündigte Lance Nethery an, dass er seine Position als Geschäftsführer der DEG Eishockey GmbH zur Verfügung stelle und sein Amt als Sportlicher Leiter spätestens beim Vertragsende am 30. April 2012 abgeben werde.
Am Abend zuvor hatte die Gesellschafterversammlung der GmbH stattgefunden. Dort hatte der DEG-Stammverein, der mittlerweile über 50,4% der GmbH hält, angekündigt, dass ein Fortbestand des DEL-Spielbetriebs über die aktuelle Saison hinaus gesichert sei. „Die Last wird ab nächster Saison auf viele Schultern verteilt – und das langfristig“, erklärte DEG-Präsident Markus Wenkemann am Donnerstag der BILD. „Der Verein kriegt sein alter Logo und seine Düsseldorfer Identität zurück“. Nach dem Ausstieg der Metro zum Ende dieser Saison war eine Rückkehr zu altem Namen und Logo eine Möglichkeit, wenn sich kein neuer Namenssponsor hätte einsteigen wollen.
Durch das Engagement der Metro und auch Joachim Suhrs war die Düsseldorfer EG in den vergangenen 10 Jahren nahezu komplett entschuldet worden. Nun scheint die Zeit reif, einen Neubeginn unter traditionellen Fahnen zu starten. In welchem Maße der „Sponsorenpool“ den bisherigen DEL-Etat abdecken kann, ist bisher nicht klar. Den Aussagen Wenkemanns zufolge scheint aber genügend Geld vorhanden zu sein, um in den kommenden Jahren DEL-Eishockey in Düsseldorf garantieren zu können. Zudem teilte die DEG in einer Stellungnahme mit, dass sie „diesen Schritt auch als Signal an die Wirtschaft, unsere nahezu schuldenfreie Traditionsmarke zu unterstützen und die vorhandenen Perspektiven von Profi- und Jugendabteilung zu sichern“ sehen.
Dennoch bleibt offen, was genau hinter verschlossenen Türen rund um die Brehmstrasse 27a abgelaufen ist. Nachdem im September mit Dome-Geschäftsführer Manfred Kirchenstein und ISS-Prokurist Frank Merry zwei Personalien in den Vorstand des DEG-Stammvereins gewählt wurden, die ein hohes Interesse an einem Verbleib der DEG in der DEL und damit im ISS Dome haben, deutete sich bereits an, dass von Seiten des Vereins mehr Einfluss genommen werden könnte. Die nur schlecht laufenden Sponsorenverhandlungen der GmbH und die dadurch immer knapper werdende Zeit vor dem DEL-Aus taten ihr übrig es hinzu.
DEG Stammverein greift ein
Der Stammverein wollte nicht zu sehen, wie das Profi-Eishockey in Düsseldorf stirbt und hat sich über die GmbH-Chefs hinweg selbst um eine Lösung bemüht. Nachdem diese gefunden ist, stehen nun die Umstrukturierungen an. Dazu gehören scheinbar auch neue Personalien in der Chefetage. Auch dieser Schritt ist logisch. Dennoch sollte man nicht vergessen, was Joachim Suhr und Lance Nethery in den letzten Jahren viel für die DEG getan haben. Vor allem der Schuldenabbau ist hierbei ein wichtiger Punkt. Der Umzug in den ISS Dome und die stets geforderte Modernisierung der DEG und ihrer Strukturen blieb allerdings bis heute aus. Das sogenannte „Eventpublikum“ quittierte dies mit Abwesenheit und sinkenden Zuschauerzahlen.
Lance Nethery hat sich in den vergangenen Jahren für die DEG aufgerieben. Egal ob als Trainer, Manager oder zuletzt auch als Geschäftsführer, obwohl er dieses Amt scheinbar nie haben wollte. Vor allem hat er es stets geschafft mit immer weniger finanziellen Mitteln jedes Jahr einen Kader zusammenzustellen, der in der DEL ganz oben mitspielen konnte. Dadurch wird er vor allem bei den DEG-Fans in guter Erinnerung bleiben.
Man wird sehen, ob es gelingt die Düsseldorfer EG wieder zu einer Traditionsmarke zu machen. Das Potenzial ist sicherlich vorhanden, doch müssen dringend professionellere Strukturen her. Es bleibt zu hoffen, dass die „neuen“ Verantwortlichen damit umzugehen wissen und es sich bei der aktuellen Entwicklung nicht nur um eine Maßnahme handelt, den ISS Dome auf Kosten der DEG nicht leer stehen zu lassen.
Ich gehe seit 44 Jahren zur DEG, und bin Fan durch und durch, ich bin froh über die positiven
Nachrichten, daß man weiter in der DEL spielen wird. Alles andere wäre auch für mich nicht
vorstellbar gewesen. Der Sponsorenpool den man jetzt ins Leben gerufen hat, ist die beste
Lösung von allem, was vorher diskutiert wurde sollte man ganz schnell zu den Akten legen.
Der neuen Führungsriege wünsche ich eine tolle Hand, und viel Erfolg für daß was Sie sich
vorgenommen haben.
Dank und Anerkennung für die Herren Zamek,Suhr und natürlich für Lance Nethery,für die sehr gute Arbeit die Sie für unsere DEG geleistet haben.
Der alte DEG-Fan.